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Dualseele - Zwillingsseele? - Selbstliebe löst Coabhängigkeit

Eine Dualseele - Zwillingsseele? ist gemäß dem Verständnis esoterisch orientierter Zeitgenossen auf der seelischen Ebene unser jeweils männlicher oder weiblicher Anteil.

Die Seele ist immer vollständig, auf der seelischen Ebene gibt es keine männlichen und weiblichen Anteile.

Meine Erfahrung ist jedoch, dass Ihnen tatsächlich eine Person begegnen kann, bei der Sie das Gefühl haben, dass diese untrennbar mit Ihnen verbunden ist. Die Beziehung ist gekennzeichnet von einer extremen (sexuellen) Anziehung und dem Eindruck, den Anderen ewig zu kennen. Der Partner wird zum wichtigsten Menschen in Ihrem Leben. Der Traum von der perfekten Liebe ist Wirklichkeit geworden, die Suche hat ein Ende. Es erfüllt sich die oft unbewusste tiefe Sehnsucht nach einer verschmelzenden symbiotischen Beziehung, d. h. Sie wissen nicht mehr, wo Sie selbst aufhören und der Andere beginnt. In der gelebten Sexualität kann dies schön sein, im Alltagsleben nicht, da es eine Coabhängigkeit begründet.

Sie sinken sich nur in der Anfangsphase in die Arme, glücklich, dass Sie einander gefunden haben. Das Problem beginnt, sobald Sie einen Besitzanspruch an den Anderen stellen, mit ihm in einer dauerhaften Partnerschaft zusammen sein wollen. Es stellt sich schnell heraus, dass es wenig bis gar keine Übereinstimmungen im Hinblick auf eine gelebte "alltagstaugliche" Beziehung gibt. Auf nahezu allen Ebenen gibt es größtmögliche Gegensätze, verschiedene Sichtweisen, Vorgehensweisen, Erfahrungen, ein unterschiedliches Wertesystem etc.

Standpunktdiskussionen hierüber führen lediglich zu verhärteten Fronten. Die Folgen sind Leiden, verzehrender Liebeskummer, Probleme, Enttäuschungen. Die andauernde emotionale Achterbahn kann zu einer depressiven Verstimmung und weiteren Symptomen führen, d. h. die wahren Gefühle werden aus Verlustangst unterdrückt, richten sich gegen die eigene Person. Die anfängliche Phase der Verliebtheit mündet sehr schnell in heftige Auseinandersetzungen, denen oft eine Trennung oder zumindest ein Kontaktabbruch folgt. Mit zunehmendem Abstand wird die Sehnsucht so groß, dass auch nach Jahren eine erneute Kontaktaufnahme möglich ist. Das Ergebnis ist wieder dasselbe; es fliegen die Fetzen. Da Sie die Beziehung zunächst auf jeden Fall fortführen möchten, suchen Sie nach einer Lösung, wie dies gelingen kann. Dahinter steht die oft unbewusste Angst vor dem Absturz in die Leere, in die Einsamkeit, wenn Sie sich aus der Coabhängigkeit lösen.

1. Sie stellen die Diagnose Narzissmus: Ich bin an einen Narzissten geraten. Der Partner ist ein Fall für Psychotherapie. Ich werde krank, wenn mein Gegenüber nicht in Therapie geht. Auf der Persönlichkeitsebene stimmt diese "Diagnose" vielleicht. Sie werden ihren Partner allerdings kaum dazu bewegen, in Psychotherapie zu gehen.

2. Wir oder ich müssen sehr viel an uns arbeiten. Unsere Vergangenheit incl. unserer Kindheit klären, damit wir in Beziehung gehen können. Sie können Ihre Angelegenheiten klären, die Ihres Partners nicht.

3. Ich stehe nicht mehr zur Verfügung, entziehe mich der Kontaktaufnahme... Blockade auf what´s app, nicht mehr ans Telefon gehen etc. Dies sind Machtspiele, die Sie viel Energie kosten und in der Coabhängigkeit gefangen halten.

4. Ich hänge in einer toxischen, einer on/off Beziehung. Da möchte ich schnellstmöglich heraus. Es gibt schließlich noch mehr Männer/Frauen auf der Welt. Vielleicht gehen Sie vorübergehend vorwiegend sexuelle Beziehungen mit anderen Partnern ein, um den "Absprung" zu schaffen. Dies führt zu einem Chaos in Ihrem Leben, jedoch zu keiner Lösung aus der Coabhängigkeit.

Dies sind alles Manipulationstechniken auf der Ego-Ebene, mit der Sie die gefühlte Gefängniszelle etwas gemütlicher gestalten können. Wirkliche innere Freiheit ergibt sich daraus nicht. Im Verstand können Sie "das Problem" nicht lösen, er hat es ja erst erschaffen. Eine solche Beziehung ist ein extremer Wachstumsprozess.

Gelöst werden kann die Situation nur auf einer höheren Ebene des Bewusstseins. Es ist ein Weg heraus aus den Urteilen des Verstandes auf der Persönlichkeitsebene, hinein in die reine Wahrnehmung und Akzeptanz. Es geht darum, alle Erwartungshaltungen und Ansprüche an Ihr Gegenüber fallen zu lassen. Sie können seine Angelegenheiten nicht klären, sind weder seine/ihre Mutter/Vater noch die Therapeutin/der Therapeut.

Da Sie keinen Einfluss auf das Verhalten des Partners haben, beginnen Sie damit, aus der Ego-Falle auszusteigen. Unter Ego verstehe ich die im Laufe des Lebens angesammelten Denk-, Gefühls-, und Verhaltensmuster, die alle auf der Vergangenheit basieren. Eine solche Beziehung hat ihre Grundlage häufig tatsächlich in der Kindheit. Vielleicht gab es eine symbiotische Beziehung zu einem Elternteil, die bis ins Erwachsenendasein fortdauerte. Auch das Thema "verlorener Zwilling" kann eine Rolle spielen. Empathen und hochsensible Menschen sind oft betroffen, da sie die Energie ihrer Umgebung wie ein Schwamm aufsaugen und in der Regel über ein ausgeprägtes Helfersyndrom verfügen, ohne sich deutlich abgrenzen zu können. Ein geringes Selbstwertgefühl und mangelnde Selbstliebe führen zur Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse, d. h. je intensiver Sie sich um die Probleme Ihres Partners kümmern, desto weniger Zeit und psychische Kraft haben Sie für sich selbst übrig. Dies kann mit der Zeit zu Isolation, extremem Stress bis zum Burnout führen.

Toxische Beziehungen trennen sich von selbst, wenn Sie zunächst "innerlich" gehen und somit eine klare Entscheidung treffen. Rechnen Sie mit Gegenwehr, vertrauen Sie sich und Ihrer Wahrnehmung bedingungslos.

Der erste entlastende Schritt kann sein, dass Sie jedes Mal, wenn der Schmerz oder die Sehnsucht kommt, diese Gefühle fühlen, sich nicht darin verlieren und sie dann einer höheren Macht zur Lösung übergeben. Dies kann je nach Ihrem Glauben Ihr höheres Selbst, das Göttliche, das Universum, eine Religionszugehörigkeit etc. sein. Dann wenden Sie sich einer anderen Aufgabe zu oder tun sich selbst etwas Gutes... Ziel ist, sich nicht wieder in den alten Denk- und Gefühlsmustern zu verfangen.

Es sind viele kleine Schritte. Ein Prozess, der Sie aus der Abhängigkeit in die Freiheit führt.  Alle gängigen Konzepte des "Loslassens" funktionieren nicht. Sie können nur loslassen, was oder wen Sie festgehalten haben. Festhalten hat mit Liebe nichts zu tun. Liebe kann man nicht "haben", es ist ein Seinszustand. Ihre wahre Natur ist Liebe. Das Leid beginnt, wenn Sie sagen: "Wir könnten doch, es braucht doch nur, jetzt muss er doch..." Dann beginnt der ganze Kreislauf von vorne;  er ist nicht lösbar. Sie leiden unter einer Seifenblase, einer Illusion... Das Leben wird Sie immer wieder dazu auffordern aufzuwachen. Dies ist der Sinn in dem ganzen Leid, dem ganzen Schmerz.

Sie sind weder Ihr Körper, noch Ihr Verstand, noch Ihre Persönlichkeit. Sie sind reines Bewusstsein, das eine menschliche Erfahrung macht. Dazu gehört auch der Dualseelenprozess. Er gehört zu Ihrem "Erfahrungsschatz". Sie selbst können ihn durch Bewusstwerdung lösen; er dient dem Wachstum, der Heilung.

Hören Sie nicht auf Menschen, die sich niemals in einer vergleichbaren Situation befunden haben. Die Ratschläge sind gut gemeint, führen aber selten zu einem stimmigen Ergebnis. Ihre Bezugspersonen verstehen nicht, warum Sie dieses on/off-Spiel über Jahre mitspielen, obwohl Sie sichtlich unglücklich sind. Niemand kann Ihnen sagen, wie Sie sich fühlen und was für Sie richtig ist. Folgen Sie der Authentizität Ihres Herzens, finden Sie Ihre eigene Antwort.

Lernen Sie Selbstliebe und Selbstakzeptanz, indem Sie klare Grenzen setzen. Ziehen Sie sich nicht die Schuhe des Anderen an. Wenn sich dort Wärme blitzschnell in Eiseskälte verwandelt, weil Sie die Wünsche des Gegenübers nicht erfüllen bzw. diese noch nicht einmal kennen, hat dies nichts mit Ihnen zu tun, sondern höchstwahrscheinlich mit einer in der Kindheit begründeten Bindungsstörung Ihrer Partnerin/Partners.

Treffen Sie eine Entscheidung für die Liebe, für das Leben, für sich selbst, für Ihre eigene Größe. Haben Sie auf dem Weg der Loslösung aus der Coabhängigkeit viel liebevolle Geduld mit sich. Nach meiner Erfahrung kann es eine Weile dauern, bis die innere Trennung vollzogen ist. Dies liegt auch daran, dass die Beziehung Suchtcharakter hat, d. h. auch der Körper benötigt Zeit, um sich aus den entsprechenden "Hormonausschüttungen" zu lösen.

Ich habe mich acht Jahre in einem Dualseelenprozess befunden, mit allen Höhen und Tiefen. Es kam der Tag, an dem ich die sinnlosen Kreisläufe des Kummers nicht mehr ertragen wollte. Ich begann, in meine Freiheit zu gehen. Indem ich aufhörte, seiner "Liebe" hinterher zu laufen, endete die Beziehung von selbst.  Ich widme mich heute meinem Leben, meiner Kreativität, meiner Freude, meinen Interessen und den Menschen, denen ich mit meiner "Lebenserfahrung" helfen kann. Ich bin auch vollständig ohne einen anderen Menschen.

Dem Konzept "Dualseele - Zwillingsseele etc." stehe ich inzwischen kritisch gegenüber. Es führt zu einer "Erhöhung" des Gegenübers, hält Sie in der Hilflosigkeit und Coabhängigkeit gefangen, indem Sie Ihre Kraft zugunsten der Kraft eines anderen Menschen unterdrücken. Erst wenn Sie es schaffen, den Fokus wieder auf den eigenen Wert und nicht auf den des Gegenübers zu legen, kann es Ihnen gelingen, sich dauerhaft aus einem destruktivem Beziehungsmuster zu befreien. Es war eine harte Schule, dennoch bin ich heute dankbar für diese Erfahrung, da mir mein Gegenüber ungeheilte Aspekte in mir gespiegelt hat, die ich durch diese Beziehung erkennen und lösen durfte.

Wenn Sie sich vollständig aus der coabhängigen Beziehung gelöst haben, trauen Sie sich wieder zu lieben. Vertrauen Sie hierbei Ihrer Intuition. Folgen Sie nicht unbegründet dem Misstrauen. Dies führt zu Einsamkeit und einem verschlossenen Herzen. Schließen Sie in Ihrem Herzen Frieden mit Ihrer Vergangenheit.




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