Freie kreative (Familien)Aufstellungen in Bergisch Gladbach
Der Besuch meines ersten Aufstellungsseminars vor vielen Jahren war Liebe auf den ersten Blick. Ich genoß es, in allen möglichen Stellvertreterrollen aktiv zu sein, da ich mich sehr schnell in die verschiedenen Positionen hinein versetzen konnte. Mich faszinierte, wie meine Impulse im Kontext mit denen der anderen Teilnehmer, meine Bewegungen im Raum steuerten. Für mich war es ein wundervoller Tanz, dessen Schritte nie planbar waren, jedoch perfekt in der Harmonie ihres Ineinandergreifens. Der Tanz hatte unterschiedliche Geschwindkeiten, mal langsam, dann wieder sehr schnell. Der Kopf hatte wenig Raum in diesem Geschehen. Zu viele Gedanken hätten den sich aus den Impulsen ergebenden natürlichen Bewegungsablauf blockiert.
Die Kunst bei der Aufstellungsarbeit liegt darin, abzuwarten bis eine klare Bewegungsintention entsteht. Dies ist aus meiner Sicht eine entscheidende Qualität eines Aufstellers. Geduldig auf einen Impuls zu warten, auch wenn die Teilnehmer beginnen, unruhig zu werden.
Für mich war meine Begeisterung für die Aufstellungsarbeit der Anlass für eine entsprechende Ausbildung. Danach entwickelte ich mit viel Praxis mein Profil als Aufstellerin.
Grundlage meiner Arbeit sind für mich bis heute "die Ordnungen" nach Bert Hellinger, der die Aufstellungsarbeit in Deutschland bekannt machte. Ich orientiere mich daran, da Flüsse nun einmal nicht aufwärts fließen. Die Wertungen Hellingers, z. B. im Hinblick auf Schwangerschaftsabbrüche etc., übernehme ich nicht. Die Ergebnisse meiner Arbeit entstehen in Kooperation mit den Klienten, die auch ihre eigenen Ideen, Sichtweisen und Fragen einbringen können. Meine Haltung hierbei ist ausschließlich wertschätzend und unterstützend.
Hellingers Arbeit wird heute sehr kontrovers diskutiert. Inzwischen differenzierten sich verschiedene Aufstellungsschulen heraus, die sich in ihren Prinzipien und in ihrer Arbeitsweise deutlich voneinander unterscheiden und vom Vorgehen Hellingers klar distanzieren.
In den USA wurde Aufstellungsarbeit durch die Familientherapeutin Virginia Satir bekannt, insbesondere ihre oft mehrtägigen "parts partys", die sich der Aufstellung von Persönlichkeitsanteilen widmeten, gingen in die Geschichte ein.
Systemische Aufstellungen
1. Die Familienaufstellung
Die Familienaufstellung ist die bekannteste Form der Systemaufstellungen. Nachfolgend beschreibe ich sie in einigen ihrer wichtigsten Aspekte, die zu Klärung und Heilung unbewusster Muster/Verstrickungen beitragen können.
In einer Aufstellung, nicht nur in der Familienaufstellung, können sich Gefühle zeigen, die oft jahrelang oder auch jahrzehntelang unterdrückt wurden. Diese sind als Energiefelder im Körper gespeichert. Sie können Mitverursacher für körperliche und/oder psychische Erkrankungen sein.
So ist z. B. ein Abschied von einem Familienmitglied zu Lebzeiten nicht möglich gewesen. In einer Aufstellung kann nachträglich Abschied genommen werden. Dies ist sehr berührend, da sich hier oft die Liebe zu dem Verstorbenen zeigt. Auch offene Fragen können geklärt werden.
In einer Aufstellung können sich Familienmitglieder zeigen, von deren Existenz der aufstellende Teilnehmer nichts gewußt hat, z. B. der "verlorene Zwilling", der das Leben des geborenen Zwillings erheblich prägt. Ca. 70% aller Schwangerschaften sind Mehrlingsschwangerschaften. Die Mutter hat oft keine Kenntnis hierüber, wenn ein oder mehrere Embryonen sehr früh versterben.
Ich selbst bin unbewusst einige Jahre lang symbiotische Beziehungen mit Frauen eingegangen, ohne den Hintergrund zu verstehen. Diese Verbindungen sind sehr illusionär. In der Regel haben beide Frauen ein "Zwillingsthema". Eine Aufstellung brachte mir Klarheit und damit auch die Möglichkeit, meine ungeborene Schwester gehen zu lassen.
Auch Fehlgeburten oder abgetriebene Embryonen führen oft eine verborgene verschwiegene Existenz in der Familiengeschichte. Sie haben, solange sie nicht beachtet werden, erheblichen Einfluß auf "lebende" Familienmitglieder, z. B. die Geschwister. Im Extremfall entwickelt ein betroffenes Familienmitglied die unbewusste Neigung, dem ungeborenen Leben zu folgen. In der Aufstellungsarbeit ist dieses Phänomen als "Nachfolge in den Tod bekannt".
Sobald diese Familienmitglieder als solche sichtbar und anerkannt werden, besteht die Möglichkeit eines befreienden Abschieds, in dem ihr Schicksal geachtet und bei ihnen gelassen wird. Damit endet dann auch die Bindung lebender Familienmitglieder an diese Ungeborenen.
Auch Fragen der Vaterschaft, Adoption etc. lassen sich in einer Aufstellung klären. Der Stellvertreter weiß sofort, wer der leibliche Vater ist, wenn mehrere Personen hierfür aufgestellt sind. Die tatsächliche Lebenssituation kann eine andere sein, z. B. eine Adoption wurde nicht mitgeteilt oder das Kind wurde als Folge einer Vergewaltigung oder eines Inzests geboren. Trotz des Schocks ist die Wahrheit für die Betroffenen eine Entlastung, denn sie spüren intuitiv ihr Leben lang, dass die ihnen erzählte Geschichte nicht stimmt.
2. Systemische Strukturaufstellungen
Zu den Familienaufstellungen sind noch die Strukturaufstellungen hinzu gekommen. Auch sie gehören zu den Systemaufstellungen. Bei systemischen Strukturaufstellungen werden Elemente eines Themas aufgestellt. Dies können z. B. Ziele, Hindernisse, Ideen, Entscheidungen oder auch abstrakte Elemente, z. B. "das, was noch fehlt", "das, was dann wäre" etc. sein. Den Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt.
3. Systemische Organisationsaufstellungen
Organisationsaufstellungen sind Aufstellungen im beruflichen Kontext. Familien- und Organisationsaufstellung können sich inhaltlich überschneiden. In der Einzelaufstellung können beide Kontexte ohne Einschränkungen geklärt werden. Bei Aufstellungen in einer Firma sind vorab die Grenzen zu klären, damit es nicht zu einem verletzenden unerwarteten Outcoming einzelner Mitarbeiter kommt.
Ich stelle jedes Thema auf, das mindestens zwei Elemente hat. Energetisch mit einem Thema zu arbeiten, erspart oft lange Gespräche, die auf Vermutungen basieren. Aufstellungen finden nicht im Kopf statt, sondern fördern Unbewusstes zutage und führen oft zu nicht erwarteten Erkenntnissen und Lösungen.
Viele aufstellende Teilnehmer sind vor einer Aufstellung sehr nervös. Spätestens ab der Buchung beginnt das ohnehin schon vorhandene Thema in ihnen intensiv zu arbeiten. Es gehört Mut dazu, sich auf etwas einzulassen, dessen Ergebnis nicht kontrolliert werden kann. Ich dränge Klienten-/innen grundsätzlich nicht, bestimmte Schritte zu tun, Gefühle zu spüren etc... Jeder weiß intuitiv, was ihm gut tut und wo er eine Grenze nicht überschreiten möchte. Insofern sind meine Aufstellungen "frei". Jeder ist eigenverantwortlich, schließt und öffnet sich, soweit es für ihn stimmt.
Auch für mich beginnt die Aufstellung schon vor dem eigentlichen Termin. Am Tag der Aufstellung, unabhängig davon, ob es sich um eine Einzelaufstellung oder Gruppe handelt, öffne ich das Feld bewusst für die geistige Welt und bitte um Impulse. Ich beginne, Dinge zusammen zu suchen, die mir meine Intuition vermittelt, einen Teddybären für das innere Kind, ein Bild etc. Während der Aufstellung bin ich zugleich handelnde Person als auch Kanal für "das Göttliche", das durch mich wirkt.
Da mich an der Aufstellungsarbeit ihre kreativen Möglichkeiten faszinieren, habe ich diesen Begriff in den Namen für meine Aufstellungsarbeit integriert. Es lassen sich beliebig viele Elemente finden, wenn eine Aufstellung ins Stocken gerät. So kann z. B. in Form eines Kissens ein Element für das gelegt werden, worum es hier geht. Oft ergeben sich hieraus neue Impulse.
Aufstellungsarbeit ist eine meiner großen Leidenschaften. Sie macht mich selbst in der Nacht hellwach und todmüde putzmunter.
Ich wünsche jedem Menschen, das er etwas findet, dass ihm eine solche innere Zufriedenheit schenkt, ein solches Gefühl der Bestimmung wie mir die Aufstellungsarbeit.
Meine zweite Leidenschaft ist daher das Thema "Potenzial". Jeder Mensch kann herausfinden, wofür er "brennt" und dies in sein Leben integrieren.